Von vollmundig bis fruchtig: Wein-Fachbegriffe und ihre Bedeutung

VON VOLLMUNDIG BIS FRUCHTIG

27.06.2023
Vor allem Weinliebhaber wollen ihre Eindrücke und Empfindungen adäquat ausdrücken und die komplexen Aromen der verkosteten Weine artikulieren. In diesem Zusammenhang spielen Begriffe wie “Tannin”, “Bouquet” oder “Abgang” eine wichtige Rolle und sind für eine genaue Beschreibung des Weins unerlässlich. In diesem Magazinartikel werden wir Sie deshalb in die Sprache des Weins einführen und über die Bedeutungen der wichtigsten Weinbegriffe aufklären. Vergessen Sie bei der ganzen Theorie aber nicht: Das Wichtigste ist und bleibt die Leidenschaft, der Genuss und die persönliche Begegnung mit anderen Weinliebhabern.
Diese Themen erwarten Dich in unserem Artikel:
Wein-Fachbegriffe und ihre Bedeutung
Weinvokabular
Aromen des Weins:
Geschmack des Weins:
Körper des Weins:
Wein-Begriffe im Überblick

Wein-Fachbegriffe und ihre Bedeutung

Weinsprache: Weine und ihre Aromen richtig beschreiben

Das Aroma eines Weins kann sehr komplex sein und hängt von verschiedenen Faktoren wie der Rebsorte, dem Anbaugebiet, der Art der Weinbereitung und der Alterung des Weins ab.

1. Beobachten
2. Schwenken
3. Riechen
4. Schmecken
5. Beschreiben

Weinvokabular

Es gibt zahlreiche Wörter und Begriffe, mit denen die Aromen, Geschmacksnoten und Eigenschaften eines Weins beschrieben werden können. So wie die Sprache, lebt auch die Beschreibung des Weins und entwickelt sich stetig weiter. Im Folgenden deswegen nur ein paar Beispiele für Ihr Weinvokabular:

In Bezug auf…

Aromen des Weins:

  • fruchtig
  • floral
  • würzig
  • holzig
  • mineralisch
  • grasig
  • erdig
  • rauchig
  • karamellisiert
  • vanillig
  • kakaohaltig

Geschmack des Weins:

    • süß
    • sauer
    • salzig
    • bitter
    • umami

Körper des Weins:

  • leicht
  • mittelschwer
  • schwer
  • dünn
  • vollmundig
  • cremig
  • weich
  • strukturiert

Abgang: kurz, mittellang, lang, angenehm, unangenehm, frisch, würzig, fruchtig, trocken

Qualität: jung, reif, ausgewogen, harmonisch, komplex, unkompliziert, fein, elegant, robust, mineralisch, ausdrucksvoll

Wein-Begriffe im Überblick

A

Abgang: Die Dauer und der Geschmack, der im Mund verbleibt, nachdem der Wein getrunken wurde.

Abfüllung: Der Vorgang, bei dem der Wein aus dem Tank oder Fass in Flaschen abgefüllt wird.

Aroma/Aromen: Die Duft- und Geschmackseigenschaften, die durch die Trauben, die Weinbereitung und die Alterung des Weins entstehen. Die verschiedenen Düfte und Geschmacksrichtungen, die im Wein enthalten sind, können fruchtig, blumig, würzig, holzig oder mineralisch sein.

Ausbau: Die Lagerung des Weins nach der Gärung zur Verbesserung von Geschmack, Aroma und Textur.

Auslese: Spezielle Weinlese, bei der nur die besten Trauben für die Herstellung eines Qualitätsweins ausgewählt werden.

B

Barrique: Ein kleines Eichenfass, in dem der Wein für eine bestimmte Zeit gelagert wird, um seinen Geschmack positiv zu beeinflussen, seinen Charakter zu prägen und Einfluss auf seine Stabilität und Lagerfähigkeit zu nehmen. 

Bocksbeutel: Eine bauchige Flaschenform, die vor allem in Franken für Wein verwendet wird.

Botrytis: Natürliche Schimmelbildung auf Trauben, die unter Feuchtigkeit und Wärme edelfaul werden und zur Herstellung von Süßweinen verwendet werden.

Brut: Bezeichnung für trockenen Schaumwein mit weniger als 12 Gramm Restzucker pro Liter.

Bukett/Bouquet: Duft- und Geschmacksnoten eines Weins, die sich aus der Kombination von Aromen ergeben, die sich während der Herstellung und Lagerung des Weins entwickelt haben. Das Bukett kann fruchtig, blumig, würzig, holzig oder mineralisch sein. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Weinverkostung und wird freigesetzt, wenn der Wein im Glas geschwenkt wird, um die Aromen besser wahrnehmen zu können.

C

Chaptalisation: Verfahren, bei dem dem Most vor oder während der Gärung Zucker zugesetzt wird, um den Alkoholgehalt des Weins zu erhöhen.

Cuvée: Ein Wein, der aus einer Mischung verschiedener Rebsorten hergestellt wird.

D

Dekantieren: Vorgang, bei dem der Wein aus der Flasche in einen Dekanter (eine spezielle Karaffe) umgefüllt wird, um ihn von Sedimenten zu befreien und zu belüften.

DOC: Abkürzung für Denominazione di Origine Controllata – eine italienische Klassifikation, die die geografische Herkunft und das Herstellungsverfahren von Wein regelt.

E

Edelstahltank: Ein Tank aus rostfreiem Stahl, der häufig für die Gärung und den Ausbau von Wein verwendet wird.

F

Flaschenreifung: Alterung des Weins in der Flasche, um seine geschmacklichen und aromatischen Eigenschaften zu entwickeln.

G

Gärung: Der Prozess, bei dem der Traubenmost durch Hefe in Alkohol und Kohlendioxid umgewandelt wird.

H

Holz: Die Fässer, in denen der Wein gelagert wird. Die Art des Holzes, fast immer Eiche, selten Akazie, und die Dauer der Lagerung können den Geschmack und die Aromen des Weins beeinflussen.

J

Jahrgang: Das Jahr, in dem die Trauben für einen bestimmten Wein geerntet wurden. Der Jahrgang kann den Geschmack, das Aroma und die Qualität des Weins beeinflussen.

Jerabom: Eine große Weinflasche mit einem Fassungsvermögen von 3 Litern.

K

Körper: Ein Begriff, der das Gewicht, die Textur und das Mundgefühl des Weins beschreibt. Ein schwerer Wein hat einen hohen Körper, während ein leichter Wein einen niedrigeren Körper hat.

L

Lagenwein: Wein, der aus Trauben hergestellt wird, die ausschließlich von einem bestimmten Weinberg oder einer Parzelle stammen.

M

Magnumflasche: Eine große Weinflasche mit einem Fassungsvermögen von 1,5 Litern.

Maischestandzeit: Beim Maischen werden die Trauben zerkleinert und gepresst, um den Saft aus den Früchten zu gewinnen. Anschließend lässt man den Most zusammen mit den festen Bestandteilen wie Schalen, Kernen und Stielen in großen Fässern eine Zeit lang gären. Dabei lösen sich Farb-, Aroma- und Geschmacksstoffe aus den festen Bestandteilen und verleihen dem Wein seinen charakteristischen Geschmack und Geruch.

Most: Most ist der gepresste Traubensaft, der für die Weinherstellung verwendet wird. Er enthält von Natur aus Zucker, Säure, natürliche Hefen und Aromastoffe der Trauben. Er wird normalerweise durch Pressen oder Maischen der Trauben gewonnen, wobei der Saft von den festen Bestandteilen, wie Schalen und Kernen, getrennt wird.

R

Restsüße: Der unvergorene Zucker, der im Wein verbleibt und zur Süße beiträgt.

S

Säure: Ein wichtiger Faktor für die Frische und Harmonie des Weins, der von der Rebsorte und den klimatischen Bedingungen des Anbaugebiets abhängt.

Sekt: Schaumwein, der durch eine zweite Gärung in der Flasche oder im Tank hergestellt wird.

Spätlese: Eine Weinlese, bei der die Trauben später als üblich geerntet werden und daher eine höhere Konzentration an Zucker und Aromen aufweisen. Der genaue Zeitpunkt der Spätlese hängt von verschiedenen Faktoren wie der Rebsorte, dem Klima und der geographischen Lage des Weinbaugebiets ab. In Deutschland beispielsweise beginnt die Spätlese in der Regel Ende September und dauert bis Mitte Oktober, während sie in anderen Regionen früher oder später stattfinden kann.

Sommelier: Ein Sommelier ist ein Wein- und Getränkeexperte, der in der Gastronomie arbeitet. Zu seinen Aufgaben gehört die Auswahl, Lagerung und das Servieren von Weinen, damit sie perfekt zu den Gerichten des Restaurants passen und den Gästen ein optimales Geschmackserlebnis bieten.

Sulfite: Ein Konservierungsmittel, das häufig zur Verhinderung von Oxidation und zur Stabilisierung von Wein verwendet wird.

T

Tannin/Tannine: Ein bitteres und adstringierendes Molekül, das in den Schalen, Stielen und Kernen der Trauben vorkommt und zur Struktur und Haltbarkeit des Rotweins beiträgt.

Terroir: Die einzigartige Kombination von Boden, Klima und Topographie, die das Wachstum und den Geschmack des Weins beeinflusst. Der Faktor Mensch darf hier mit dem enormen Einfluss auf die Agrarkultur und die Reberziehung nicht außer Acht gelassen werden.

V

Vinifikation: Der gesamte Herstellungsprozess von Wein, von der Weinlese über die Gärung bis hin zur Abfüllung.

W

Weinberg: Ein Areal, auf dem Trauben angebaut werden, um Wein herzustellen.

Weinbaugebiet: Eine geografische Region, in der Wein angebaut wird und die oft bestimmte klimatische Bedingungen und Bodenbeschaffenheiten aufweist. Bodenstruktur, pH-Wert, Hanglage und das Mikroklima spielen eine wichtige Rolle beim Weinbau und haben Einfluss auf die Reifung der Trauben.

Weinlese: Bei der Weinlese oder Weinernte werden die Trauben geerntet, um Wein herzustellen. Die Weinlese findet normalerweise im Herbst statt, wenn die Trauben voll ausgereift sind. Es gibt zwei Hauptmethoden der Weinlese: die Handlese und die maschinelle Lese:

  • Die Handlese ist die traditionellste Methode und wird oft für Qualitätsweine verwendet. Die Trauben werden dabei in Körben oder Kisten gesammelt. Ein Vorteil der Handlese: Die Erntehelfer können die Trauben sorgfältig auslesen und beschädigte oder unreife Trauben aussortieren.
  • Die maschinelle Ernte ist effizienter und schneller, aber die Selektion der Trauben ist wesentlich schwieriger. Maschinen schütteln die Trauben von den Rebstöcken und sammeln sie in Behältern. Anschließend werden die Trauben meist maschinell vorsortiert, um unreife oder beschädigte Trauben auszusortieren.

Weingut: Eine Einrichtung, die sich der Herstellung von Wein widmet und in der Regel über eigene Weinberge verfügt.

Weinprobe: Eine Verkostung von verschiedenen Weinen, um deren Geschmack und Aromen zu vergleichen und zu bewerten.

Winzer: Ein Winzer ist die Person, die Weinbau betreibt und den Wein herstellt. Die Arbeit des Winzers umfasst in der Regel die Pflege der Reben, die Überwachung der Traubenreife, die Lese der Trauben und die Weinproduktion.

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